Forschungsschiff aus MV auf dem Weg in die Arktis
Forschungsschiffes Maria S. Merian am 29.07.2010 vor Warnem�nde Schwerin, 19. Mai 2020
Mecklenburg-Vorpommern ist Teil der bislang gr��ten Arktisexpedition. Am Montag ist das Forschungsschiff Maria S. Merian, das sich im Besitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern befindet, von Bremerhaven aus aufgebrochen, um neue Besatzung, Material und Versorgungsg�ter an Bord des Forschungsschiffes Polarstern zu bringen. Im Rahmen der MOSAiC-Expedition (Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate) driftet die Polarstern seit dem 6. Oktober 2019 im Eismeer.Gemeinsam mit dem Forschungsschiff Sonne wird die Maria S. Merian nach bisheriger Planung die Polarstern am 24. Mai im Isfjord bei Svalbard auf Spitzbergen treffen. Auf beiden Schiffen sind insgesamt 104 M�nner und Frauen. Alle Passagiere an Bord der Maria S. Merian und der Sonne befanden sich vor der Abfahrt in Quarant�ne.
Wissenschaftsministerin Bettina Martin sieht in dem Einsatz der Maria S. Merian einen Beleg f�r die Qualit�t des Wissenschaftsstandortes Mecklenburg-Vorpommern. "Wir freuen uns, einen Beitrag zu der internationalen Arktis-Expedition leisten zu k�nnen", sagte Martin. "Das Leibniz-Institut f�r Ostseeforschung in Warnem�nde genie�t weltweit einen exzellenten Ruf und ist ein wissenschaftliches Aush�ngeschild f�r Mecklenburg-Vorpommern."
Die Coronakrise hat auch Auswirkungen auf die Versorgung der M�nner und Frauen auf der Polarstern. Der urspr�nglich geplante Austausch der Besatzung per Flugzeug konnte wegen der bestehenden Schutz- und Quarant�neregeln nicht stattfinden. Auch Eisbrecher, die die Polarstern auf ihrer jetzigen Position erreicht h�tten, d�rfen derzeit keine Passagiere bef�rdern. So wurde innerhalb k�rzester Zeit vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum f�r Polar- und Meeresforschung (AWI) ein Alternativplan entwickelt: Die Polarstern muss �ber See versorgt werden und hierf�r ihre Drift verlassen. Zun�chst geht es 200 nautische Meilen mit einer Geschwindigkeit von ein bis zwei Knoten vier bis acht Tage durch das Eis, ehe dann das offene Meer erreicht wird und die Reise bis Svalbard fortgesetzt wird. Dort treffen sich die Schiffe und der Austausch von Besatzung und Material kann erfolgen. In der ersten Juniwoche wird die Maria S. Merian in Bremerhaven zur�ckerwartet.
Hauptziel der MOSAiC-Expedition ist es, die Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis zu untersuchen. Dazu werden Messungen in der Atmosph�re, im Meerwasser und im Eis vorgenommen. Dadurch, dass sich die Polarstern seit Oktober mit abgeschalteten Maschinen nur durch die Meeres- und Eisstr�mungen bewegt, k�nnen genaue Daten �ber Str�mungsverh�ltnisse in der zentralen Arktis gewonnen werden.
Heimathafen der 2004 vom Stapel gelaufenen Maria S. Merian ist Rostock. Das Schiff wird vom Leibniz-Institut f�r Ostseeforschung in Warnem�nde betreut und hat sich schon auf zahlreichen Fahrten auf den Weltmeeren bew�hrt. Das Schiff ist nach der Naturforscherin und K�nstlerin Maria Sibylla Merian (1647-1717) benannt, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts wegweisende Forschungsergebnisse zu Insekten publizierte.
PM: M-V, 19.05.2020 / Bilder: gemo-netz